
Ein Statement von Dr. Stephanie Baas, unserer externen fachmedizinischen Expertin, zur aktuellen Diskussion über das Medikament Olmesartan in sozialen Netzwerken:
„Es ist schon lange bekannt, dass das Medikament Olmesartan eine Zottenverkürzung (= Atrophie) auslösen kann. Diese geht aber nicht, wie bei Zöliakie in den meisten Fällen üblich, mit einer Antikörperbildung einher. Nach Absetzen des Medikamentes erholt sich die Schleimhaut wieder. Das Medikament löst damit zwar eine ähnliche Schleimhautschädigung aus, wie sie auch bei Zöliakie nachzuweisen ist. Eine Zottenatrophie ist aber nicht gleichzusetzen mit einer Zöliakie. Das Meiden von Gluten hat auch keinen Einfluss auf die Schleimhaut in diesem Fall. Die Frage nach der Einnahme bestimmter Medikamente sollte immer erfolgen, wenn eine Zöliakie-verdächtige Schleimhautveränderung besteht, aber keine typischen Antikörper im Blut nachweisbar sind. Denn die Einnahme von Medikamenten stellt eine wichtige Differentialdiagnose einer so genannten seronegativen Zottenatrophie dar.“
(Quelle Foto: pixabay)