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Wie wird die Diagnose gestellt?

Das Wichtigste zuerst: Essen Sie unbedingt unverändert weiter Gluten, bis die Diagnostik komplett abgeschlossen ist!

Denn: Eine Zöliakie kann am besten und sichersten festgestellt werden, wenn die Untersuchungen gemacht werden, solange das Gluten in der Ernährung nicht reduziert wird. Antikörperwerte und Schleimhautveränderungen bilden sich durch die glutenreduzierte Kost zurück und sind dann eventuell nicht mehr eindeutig und aussagekräftig nachweisbar. Damit verzögert sich der Diagnoseweg oftmals unnötig oder die Diagnose wird nie wirklich korrekt gestellt. Das kann langfristig durchaus Auswirkungen auf die Motivation zur Einhaltung der Diät und damit auf den Krankheitsverlauf haben.

Beim ersten Verdacht auf eine Zöliakie sollten zunächst die Zöliakie-Antikörper aus dem Blut bestimmt werden. Untersucht werden hierbei die Gewebstransglutaminase-IgA-Antikörper und das Gesamt-IgA (Immunglobulin A). Ein Antikörpertest ist in den allermeisten Fällen ausreichend, um nach einer Zöliakie zu suchen oder diese auszuschließen. Die endgültige Absicherung der Diagnose erfolgt durch eine Dünndarmbiopsie. Eine Zusammenstellung der Empfehlungen zu den Untersuchungen bei Verdacht auf eine Zöliakie finden Sie in unserem Merkblatt .

Auch die Biopsie muss wie gesagt vor Beginn einer glutenfreien Ernährung vorgenommen werden, um sichere Befunde zu erhalten. Die heute übliche endoskopische Dünndarmbiopsie ist risikoarm und dauert meist nicht länger als 10 bis 15 Minuten. Dabei wird eine Kamerasonde an einem dünnen Schlauch über Mund, Speiseröhre und Magen in den Dünndarm geschoben. Mehrere Gewebeproben (am besten 5-6 Proben) werden aus verschiedenen Bereichen des Zwölffingerdarms entnommen und anschließend mikroskopisch untersucht.

Der Antikörpertest kann bei Erwachsenen eine Dünndarmbiopsie nicht ersetzen. Hier wird gemäß den Leitlinien immer eine Biopsie zur Diagnostik gefordert. Auch bei Kindern ist die Biopsie immer noch in vielen Fällen notwendig. Allerdings kann bei ihnen unter bestimmten Bedingungen durchaus auch auf sie verzichtet werden. Die Entscheidung, ob eine Biopsie stattfinden sollte oder ob darauf verzichtet werden kann, sollte in Absprache mit einem Kindergastroenterologen  unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien getroffen werden. Weitere Informationen zu den Kriterien, die erfüllt sein müssen, um eine Feststellung der Diagnose ohne Biopsie in Betracht zu ziehen, finden Sie weiter unten.