
Immer wieder erreichen uns Anfragen besorgter Eltern wegen der Gefahren für ihre zöliakiebetroffenen Kinder im Alltag. Was passiert beispielsweise, wenn Kinder mit Weizenprodukten oder Mehlstaub in Kontakt kommen, etwa beim Spielen draußen? Unserer Ärzte weisen drauf hin, dass der direkte Hautkontakt kein Problem darstellt. Etwas anders sieht es allerdings bei Staubexposition aus.
Bei Freizeitaktivitäten oder auch beim Urlaub auf dem Bauernhof ist direkter Hautkontakt mit Stroh oder Heu unbedenklich. Das eigentliche Risiko liegt in Staubwolken aus Getreidekörnern oder Mehl, da diese eingeatmet und anschließend verschluckt werden können. Deshalb sollten Kinder mit Zöliakie nicht in staubigen Getreidespeichern oder Mühlen spielen. Dagegen ist eine „Heuwagenfahrt“ oder das Toben im Stroh erlaubt, solange die Kinder nicht an Strohhalmen kauen und sich nach dem Spielen die Hände und das Gesicht gründlich waschen.
Inwieweit Stroh mit Getreidekörnern versetzt ist, lässt sich pauschal nicht sagen, aber das Risiko gilt doch als relativ gering. Zur Sicherheit kann bei längerem Kontakt eine Maske getragen werden, wenn ausgiebig im Stroh gespielt wird und dieses extrem aufgewirbelt wird. Das gilt sogar mehr noch in geschlossenen Räumen.
Auch Tierfutter enthält häufig Weizen oder Gerste. Hier gilt: Anfassen ist erlaubt, doch Kinder sollten nicht mit Körnern spielen oder sie in den Mund nehmen. Praktisch bedeutet das: Nach dem Füttern von Hühnern oder Kaninchen müssen die Hände immer gründlich gewaschen werden.
Wenn man einige Hygieneregeln beachtet, steht dem unbeschwerten Spiel eigentlich nichts im Weg:
- Hände waschen vor dem Essen, nach dem Spielen im Stroh oder dem Füttern von Tieren.
- Nasse Reinigung von Tischen und Flächen, wenn mit Mehl oder Körnern gearbeitet wurde.
Staubige Umgebungen meiden, z. B. wenn Getreide geschüttet oder gemahlen wird